230 Zusteller*innen der Nordsee-Zeitung sagen Nein!
Am kommenden Montag um 12.30 Uhr findet eine Protestkundgebung der Gewerkschaft ver.di, der AfA in der SPD und Die Linke mit den Zusteller*innen der Nordsee-Zeitung vor dem Verlagshaus statt. Der Verlag der Nordsee-Zeitung GmbH sieht sich mit sinkenden Werbeeinnahmen und zurückgehenden Abonnements konfrontiert. Diese Entwicklung soll nun offenbar auf dem Rücken der Zusteller*innen ausgetragen werden. Es drohen laut ver.di Entlassungen und dadurch auch eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen für den Teil der Belegschaft, der weiterhin beim Unternehmen beschäftigt ist.
Der Verlag bedient sich zur Rechtfertigung dieser Maßnahmen kostenintensiver Geoinformationssysteme, die belegen sollen, dass vergrößerte Zustellbezirke mit reduziertem Personal realisierbar seien. Der Betriebsrat indes kommt hier zu einer völlig anderen Einschätzung und sieht die Bewältigung der neuen Zustellstrecken im vorgegebenem Zeitrahmen als unmöglich an. Er beklagt, dass die Vergrößerung der Bezirke und des Arbeitspensums einer Erhöhung der Arbeitszeit zur Folge hätte, was bei gleichbleibendem Gehalt letztendlich eine Lohnkürzung bedeutet.
Maja Tegeler, arbeitspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Bremischen Bürgerschaft, dazu: „Wir stehen an der Seite der Beschäftigten! Größere Gebiete beliefern müssen bei gleichem Gehalt, das kann nicht fair sein. Die Nordsee-Zeitung GmbH fordern wir auf, das Arbeitspensum der Zusteller*innen fair und realistisch zu bemessen und auch entsprechende Löhne zu zahlen!“
Muhlis Kocaağa, Sprecher für Bremerhaven der Linksfraktion, unterstützt ebenfalls die Forderung der Zeitungszusteller*innen und von ver.di: „Diese inakzeptablen Arbeitsbedingungen, die der Betriebsrat und die Beschäftigten beklagen, machen mir Sorgen. Schon jetzt könnten Menschen – aus Angst ihren Arbeitsplatz zu verlieren – auf berechtigte Lohnforderungen verzichten. Das darf nicht sein!“