Bürgerschaft fordert Verbesserung der Gesundheitsversorgung von trans*Menschen

Die Bremische Bürgerschaft hat in ihrer heutigen Sitzung den auf Initiative der Linksfraktion erarbeiteten Koalitionsantrag zur Kostenübernahme von körpermodifizierenden Maßnahmen für trans*Menschen beschlossen. So fordert das Regierungsbündnis den Bund auf, eine Gesetzesgrundlage zu schaffen, sodass künftig etwa geschlechtsangleichende Operationen (bspw. Mastektomie bzw. Abnahme der Brust) und Hormonbehandlungen von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen und bestehende Zugangshürden zur Inanspruchnahme solcher Maßnahmen abgebaut werden sollen. Für dieses Anliegen soll sich demnach der Senat auf Bundesebene einsetzen.

Personen, welche sich als trans* bezeichnen, identifizieren sich nicht (vollständig) mit dem ihnen bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht. Einige trans*Personen entscheiden sich aus diesem Grund dazu, den eigenen Körper so zu verändern, dass er zu dem Geschlecht passt, welchem sie sich zugehörig fühlen.

Maja Tegeler, queerpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, begrüßt den Beschluss ausdrücklich: „Mit diesem Vorstoß ist Bremen Vorreiterin im Kampf um eine gute und diskriminierungsfreie Gesundheitsversorgung für trans*Menschen! Es ist inzwischen sehr gut belegt, dass körpermodifizierende Maßnahmen gesundheitliche Leiden von trans*Menschen verringern oder sogar verhindern können. Die Verweigerung solcher Maßnahmen dagegen kann zu schweren psychischen Erkrankungen führen. Die Kosten hierfür müssen daher von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen werden. Der Gesundheitszustand darf nicht vom Geldbeutel der einzelnen Personen abhängen.“

Leider seien körpermodifzierende Maßnahmen für trans*Menschen noch nicht Teil der regulären Gesundheitsversorgung in Deutschland und würden auch immer wieder von unterschiedlichster Seite infrage gestellt, beklagt Tegeler. So wurde etwa auf dem vergangenen Ärztetag im Mai ein Beschluss gefasst, wonach der Zugang zu körpermodifizierenden Maßnahmen für unter 18-Jährige eingeschränkt werden soll. „Das ist bevormundend und falsch“, sagt Tegeler. „Trans*Menschen sollen selbst über ihre Körper bestimmen können und die für sie notwendige medizinische Versorgung erhalten.“

Den beschlossenen Antrag „Kostenübernahme von körpermodifizierenden Maßnahmen für trans* Menschen“ der Koalitionsfraktionen von DIE LINKE, Bündnis 90/Die Grünen, SPD finden Sie hier.